10. Mai 2019, von Winfried Titze, Kreisfußballausschuss Abteilung Freizeit- und Breitensport
Walking Football – In Großbritannien schon Trendsport, in Deutschland gerade erst auf dem Vormarsch.
Wir alle wissen, dass der Fußball seinen Ursprung in England erfunden wurde. Daher wundert es nicht, dass nun eine weitere Form des Fußballs ebenfalls in Großbritannien ihren Anfang genommen hat. 2011 wurde im englischen Chesterfield erstmals Walking Football gespielt. Inzwischen ist Walking Football in Großbritannien ein weit verbreiteter Breitensport. Jeden Sonntag finden inzwischen im ganzen Land Turniere statt. Alle Profimannschaften der ersten vier englischen Ligen unterhalten eine Walking Football Abteilung. Über die Niederlande schwappte der Trend dann schließlich nach Deutschland.
Das Spielfeld misst 42 x 21 Meter, ist also etwas größer als der Strafraum. Laufen ist generell untersagt, ein Fuß muss stets Bodenkontakt haben. Die Tore sind drei Meter breit und einen Meter hoch. Der Ball darf maximal auf Höhe der Tore gespielt werden. Kopfball ist ebenfalls nicht erwünscht. Abseits ist aufgehoben. Gespielt wird mit sechs Spielern pro Team und ohne Torwart. Jede Mannschaft hat bis zu vier weitere Auswechselspieler. Grätschen und Tacklings sind strikt untersagt. Dadurch ist die Gefahr sich zu verletzen, dem Alter der Spieler entsprechend, nahezu ausgeschlossen.
Walking Football eignet sich grundsätzlich für alle Altersklassen. Es gibt keine Altersbeschränkung. Den Schwerpunkt bilden jedoch die Legenden jedes Vereins, also diejenigen, die noch immer den Ball lieben, aber das Spiel heute eher strategisch angehen.
Daher achten die meisten Vereine darauf, dass die Mitspieler nicht unter 50 Jahre alt sind. Doch Walking Football können auch Fußballliebhaber noch mit 70 Jahren spielen. Walking Football ist also eine Alternative für alle ehemaligen Fußballer, die alters- oder gesundheitsbedingt mit dem Fußball schon abgeschlossen hatten. Und Walking Football kann jederzeit auch mit gemischten Teams von Männern und Frauen gespielt werden.
Nun können sich die Spieler mit dem Ball gesundheitsfördernd bewegen, ohne gegen körperlich überlegene Gegner spielen zu müssen. An dieser Stelle ist Walking Football die geeignete Alternative zum traditionellen Fußball. Und darüber hinaus eine hervorragende Idee zur Unterstützung einer gesundheitlichen Präventionsmaßnahme. Insbesondere für ältere Spieler spielt auch der entstehende soziale Kontakt zu Gleichgesinnten eine wichtige Rolle.
Ausgangspunkt der weiteren Entwicklung beim Walking Football war in unserem Verbandsgebiet der Tag des Breitenfußballs am 03.10.2018 in Neuss-Norf im Fußballkreis Grevenbroich-Neuss. Erstmals spielten dort vier Teams unter Einbeziehung nahezu des gesamten Kreisvorstands Walking Football.
Veranstalter Winfried Titze war sich mit dem anwesenden Vorsitzenden des Kreissportbundes Neuss Dr. Hermann-Josef Baaken und dem Kreisvorsitzenden der Fußballer Dirk Gärtner absolut einig „ Ein tolles Erlebnis für alle Sportler. Wir werden diese Sportart in unserem Kreis weiter forcieren. Besonders der freundliche Umgang miteinander war lobenswert.“
Anlässlich des Festivals des Breitenfußballs am Samstag, den 29.06.2019 findet in der Sportschule Wedau nun ein Demonstrationsspiel im Walking Football zwischen der Mannschaft von Schalke 04 und der Trainingsgruppe aus dem Fußballkreis 5 Grevenbroich-Neuss, bestehend aus den Vereinen TSV Norf und Fusseberg Kickers Helpenstein statt. Diese beiden Teams trainieren inzwischen regelmäßig einmal wöchentlich und vergrößern damit kontinuierlich ihre Trainingsgruppe im Kreis Grevenbroich-Neuss. Ein Beispiel, das wir gerne auch in weiteren Kreisen mit vielen Vereinen umsetzen möchten.
In Deutschland gehört Schalke 04 neben Bayer Leverkusen, Werder Bremen und dem VfL Wolfsburg zu den deutschen Erstligateams, die schon eine eigene Walking Football Abteilung unterhalten. Damit sind wir in Deutschland stark rückständig gegenüber unseren westlichen Nachbarn. Die Schalker Mannschaft, die für Wedau zugesagt hat, wird übrigens vom ehemaligen Torschützenkönig der Bundesliga Martin Max trainiert. Doch auch dort, wie auch beim FVN, steht der Breitensport im Vordergrund.