Sechs Bürgermeister-Kandidaten antworteten dem SSV auf seine „11 Fragen zum Neusser Sport“.

    24.Juli 2020, von Stadtsportverband Neuss e.V.

    Heute lesen Sie die Antworten des Spitzenkandidaten Michael Fielenbach (FDP).

     

    Der Stadtsportverband (SSV) Neuss hatte die sieben Parteien (CDU, SPD, Grüne, FDP, AfD, Linke, UWG), die einen Bürgermeister-Kandidaten für die Kommunalwahl 2020 nominiert haben, mit „11 Fragen zum Neusser Sport“ Anfang Juni angeschrieben. Ziel der Anfrage war es, den Mitgliedern des Stadtsportverbandes (114 Vereine, 34.000 Mitglieder) eine Chance zu geben, sich ein eigenes Bild von den Positionen der Kandidaten und derer Parteien im Bereich Sport für die Wahl am 13. September zu bilden.

    Der SSV wird ab heute täglich auf seiner Website und auf Facebook die Antworten eines Kandidaten kommunizieren und nach dem Posting aller Antworten eine kurze Bewertung vornehmen. Die Reihenfolge ist nach dem Ausgang der Kommunalwahl 2014 ausgerichtet und lautet: UWG (Thomas Lang), Die Linke (Roland Sperling), FDP (Michael Fielenbach), Die Grüne (Michael Klinkicht), SPD (Bürgermeister Reiner Breuer), CDU (Prof. Dr. Jan-Philipp Büchler). Die AfD hat an der Befragung der Fragen nicht teilgenommen.

     

    Heute lesen Sie die Antworten des Spitzenkandidaten Michael Fielenbach (FDP):

    1. Welche Bedeutung messen Sie dem "Neusser Sport" im gesellschaftlichen Konsens in der Quirinusstadt zu? 

    Sport in Neuss verbindet die unterschiedlichen Gruppen unserer Stadtgesellschaft und stärkt  wie selbstverständlich Teamgeist, Respekt und den Leistungs-gedanken in der Gemeinschaft. Sport ist der entscheidende Integrationsfaktor der menschlichen Gesellschaft. Nicht Religion, nicht Herkunft, nicht Hautfarbe, nicht Bildungsniveau, nicht Geschlecht sind wichtig, sondern die Entscheidung, mit anderen Freude und Engagement zu teilen. Das kann vor allem der Sport leisten.

     

    2. Wo sehen Sie den "Neusser Sport" organisatorisch im Jahre 2025?                                                                  

    Der SSV Neuss ist gut aufgestellt. Er koordiniert das Vereinsleben in Neuss und ist aktiv dabei, professionelle Strukturen zu etablieren. 

     

    3. Wo sehen Sie den "Neusser Sport" infrastrukturell im Jahre 2025?                                                      

    Die aktualisierten Sportförderrichtlinien und die Sportentwicklungsplanung mit IKPS 2016  bieten eine Erfolgsperspektive für 2025. Vieles  ist schon umgesetzt. Besonders hervorheben möchten wir die Entscheidung für Sportzentren mit besonderer Förderung. Den Titel „Sportstadt“ trägt Neuss schon jetzt zurecht. In dem Zusammenhang möchten wir daran erinnern, dass die FDP gleichzeitig mit dem Sportamt Neuss den Sport-Check für alle 2. Und später alle 5. Klassen beantragt hat. Unser Titelvorschlag damals: „Neuss in Bewegung“. Heute heißt das Projekt  „Neuss bewegt sich“. Frühe Talentsichtung und Förderung auf verschiedenen Niveaus ist die bestmögliche Investition in die Zukunft unserer Stadt. Fitness und Gesundheit sind in unserer Gesellschaft noch nicht gleich verteilt. Wir in Neuss gehen das Problem u.a. mit diesem Projekt gut an. Dank an den SSV.

     

    4. Wo sehen Sie den "Neusser Sport" ehrenamtlich im Jahre 2025?

    Da sind noch große Anstrengungen nötig. Stadt und Rhein-Kreis müssen verstärkt werben und fördern, dass  engagierte Übungsleiter in Ausbildung gehen, bürokratische Hemmnisse und formale Voraussetzungen müssen parallel dazu zurückgefahren werden. Sportliche Leiter können sich in ihrer Tätigkeit beweisen und sich „im Job“weiter qualifizieren, wenn sie nur Begeisterung für den Sport leben, Kinder und Jugendliche mitreißen können.

     

    5. Welche Bedeutung hat der "Neusser Sport" im Hinblick auf die Integration und die Inklusion?                                                                                                                         

    Wenn wir z.B. an den BV Weckhoven, an den TuS Reuschenberg, DjK Rheinkraft und  viele andere Vereine und Initiativen, z.B. die der Familie Zülow, denken, dann finden wir in unserer Neusser Vereins- und Bürgerkultur gelebte Integration und gelebte Inklusion. Wir können stolz auf die tolle Arbeit unserer Vereine und Initiativen sein und müssen sie nach Kräften unterstützen.

     

    6. Welche Rolle spielt für Sie die Förderung des hiesigen leistungsorientierten Sports mit seinen Vorbildern?   

    Die FDP hat im Rhein-Kreis Neuss die Förderung des Spitzensports vorangetrieben und in der Stadt Neuss bei der Überarbeitung der neuen Sportförderrichtlinien gemeinsam mit dem SSV  erreicht, dass eine besondere Förderung und Wertschätzung des Spitzensport und des Bundesligasports Neusser Vereine verstärkt in den Fokus der Politik gekommen ist. Vorbilder sind Leuchttürme für Kinder, Jugendliche und eventuell sogar in wachsendem Maße zukünftig auch für Senioren.

     

    7. Das Ehrenamt und die Übungsleiter sind das Rückgrat des "Neusser Sport". Welche Ansätze sehen Sie zur Stärkung/Förderung? 

    Vgl. Antwort zu 4.

     

    8. Ist Sport für Sie ein Stück Stadtmarketing?                                                                       

    Auf jeden Fall. Sei es Tennis, Hockey, Ringersport, Radsport, Schwimmen, Fechten. Der Name unserer Heimatstadt hat landesweit und bundesweit einen guten Ruf. Dieses tolle Image ist wichtig und unverzichtbar für Neuss und nur möglich durch Förderstützpunkte von Kreis, Land und Bund und die Grundlagenarbeit in den vielen Vereinen.

     

    9. Der Sommernachtslauf, die Tour de Neuss oder der Quirinus Cup sind sportliche Neusser Aushängeschilder. Wäre es nicht sinnvoll, die veranstaltenden Vereine im Hinblick auf die stetig steigenden organisatorischen, haftungsrechtlichen sowie finanziellen/steuerlichen Herausforderungen zu entlasten?                                       

    Auf jeden Fall. Warum sollen sie nicht zukünftig Einkünfte durch Werbung generieren dürfen?  Zudem gibt die Politik doch gerne logistische Unterstützung. Wir sollten aber auch nicht verschweigen, dass die Förderung für herausragende Sportereignisse schon jetzt in Neuss zu Recht großzügig gehandhabt wird. 

     

    10. Wie schätzen Sie die Auswirkungen von „Covid-19“ auf den „Neusser Sport“ ein und was gedenken Sie zu tun, um den „Neusser Sport“ Hilfestellung zu leisten?            

    Es sieht so aus, dass viele Vereine dank ihrer treuen Mitglieder nicht in eine besonders schlimme  Situation gekommen sind. Gott sei Dank. Aber wir müssen alles tun, um sportliche Aktivitäten immer mehr zum vormals normalen Leben zurückkehren zu lassen. Wir unterstützen daher die Idee, Sportstätten in den Sommerferien zu öffnen. Nur so können wir verhindern, dass enttäuschte Sportler den Vereinen doch noch den Rücken zukehren und zu professionellen Anbietern wechseln. Die Vereine werden bestimmt die notwendigen Übungsleiter, zumindest zum großen Teil, stemmen können. Die Politik wird alle nach Kräften unterstützen.

     

    11. Welche Rolle spielt Sport in Ihrem Leben?                                                                                 

    Ich unterstütze und motiviere unsere FDP-Laufgruppe und poste Fotos von ihnen in sozialen Netzwerken. Ich bin ein begeisterter Handballfan, weil ich vor langer Zeit fast zwei Jahrzehnte Handball gespielt habe. Ich habe selbst erfahren, welchen großen positiven Einfluss Sport, v.a. Mannschaftssport, auf die soziale, mentale und natürlich körperliche und geistige Entwicklung eines jeden Menschen hat. Deshalb fördere ich in der FDP insbesondere die Zusammenarbeit der Grundschulen mit den Vereinen, die Gemeinsamkeit von Lernen und sportlicher Betätigung der Kinder.

     

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